Sonntag, 24. September 2017

Showdown in Wiesbaden feiert Premiere!


Die Diesterwegschule hatte Schüler und Erwachsene zur Premiere in Wiesbaden eingeladen



Der nationale Vereinsport begeistert weltweit und dank der großzügigen Spende der Herbert-Funke-Stiftung und zusätzlicher Spende des Fördervereins der Diesterwegschule für den Transport des Spieltisches, können nun auch blinde und sehbehinderte Spieler in Wiesbaden beim SG Germania SHOWDOWN lernen.



Katrin Denninger ist Blindenlehrerin an der Diesterweg- und Helene-Lange-Schule. Auf der Suche nach Sportangeboten für sehbehinderte Kinder ist sie auf die Sportart Showdown gestoßen. „Ich suchte etwas, das für blinde Schüler geeignet ist. Aber auch etwas, das man gemeinsam mit sehenden Kindern spielen kann. Gemeinsam ist wichtig bei der Integration“, sagt sie.



Zur feierlichen Einweihung War Eli Osewald mit einem Teil des Bundesliga-Teams vom SV Blau-Gelb Frankfurt eingeladen. Osewald erklärte, dass das Spiel blind gespielt werde. „Jeder muss eine Dunkelbrille tragen, denn blind ist nicht gleich blind. Nicht nur Blinde können so an der Sportart teilnehmen. Inklusion bedeutet, dass alle zusammen etwas machen.“



Nach einer Spielvorführung durch die Frankfurter hieß es für alle ‘ran an den Tisch“

Fünf blinde Kinder waren begeistert, als sie selbst spielen durften. Die Frankfurter Spieler und ihr Schiedsrichter hatten ganz schön damit zu tun, den Kids ein paar notwendige Grundlagen zu erklären, bevor sie mit enormen Ehrgeiz Showdown ausprobierten. Dabei halfen die Spieler den Kindern durch kleine Anweisungen während des Spiels oder führten mit einem Kind sogar den Schläger gemeinsam. Denn oberstes Ziel war es, jedes Kind an der Platte individuell zu unterstützen..

Auch zwei blinde Erwachsene waren da, um den Ball zu schlagen. Dabei brachten die Herren ganz schön Kraft auf den Schläger.



Am Ende gab es für die Kids noch eine Überraschung:

Das Frankfurter Team hatte aussortierte Schläger dabei, um jedem dieser Kinder für den Start einen Schläger zu schenken.



Ich kann noch gar nicht richtig fassen, dass er jetzt da ist. Nach über einem Jahr Anträge schreiben und auf Genehmigungen warten, kann es endlich losgehen. Die Sportart soll sowohl in den Schulvormittag installiert werden, als auch am Nachmittag im Verein angeboten werden. Für die Kinder ist es vor allem toll, auch mal Erwachsene mit einer Sehbehinderung zu treffen, die ihr Leben und den Alltag selbst meistern. Die Kinder brauchen Vorbilder.“

So Katrin Denninger.




Zitiert aus dem Wiesbadener Kurrier

Kaderlehrgänge in Frankfurt


Im deutschen Showdow werden immer mehr Strukturen geschaffen In Sachen Leistungssport zeigten sich die hessischen Standorte jetzt einmal mehr als Vorreiter. Da alle hessischen Standorte Mitglied im Hessischen Behinderten- und Reha-Sportverband sind und dieser die Sportart Showdown offiziell vertritt und fördert, hat man jetzt damit begonnen, verbindliche Kaderstrukturen zu schaffen, um damit künftig systematisch zu arbeiten.

Zu diesem Zweck fand in Frankfurt je ein A- und ein B-Kader-Lehrgang statt. Aus deren Teilnehmerkreisen und zusätzlichen Beobachtungen bei den kommenden Qualifikationsturnieren werden dann verbindliche Kader mit jeweils maximal 10 Mitgliedern für das Jahr 2018 benannt.


Hier nun der Bericht von Christian Siegemeyer, der beim A-Kader-Lehrgang als zusätzlicher Schiedsrichter fungierte und damit die Trainer effektiv unterstützte, und beim B-Kader-Lehrgang selbst als Teilnehmer dabei war:


Am 9. und 10. September 2017 fanden samstags ein A-Kader- und sonntags ein B-Kader-Lehrgang in den Trainingsräumen des SV Blau-Gelb Frankfurt unter der fachkundigen Leitung der beiden erfahrenen Trainer Birgit Vogt (Kassel) und Hermann Schladt (Frankfurt) statt. Die Lehrgangsteilnehmer waren ausgewählte Spieler hessischer Standorte. Im A-Kader-Lehrgang waren die beiden amtierenden Deutschen Meister Thade Rosenfeldt (Marburg) und Birgit Riester (Kassel), der Deutsche Meister des Vorjahres Deniz Kürtoglu (Kassel) sowie die Spieler Stefan Collet (Kassel), Robert Glojnaric (Frankfurt), Annika Hein (Marburg), Elvira Osewald (Frankfurt), Manfred Scharpenberg (Frankfurt) und Bettina Steffan (Kassel). Am B-Kader-Lehrgang haben die Spieler Tina Bohn (Kassel), Anja Dehoff (Frankfurt), Renata Kohn (Marburg), Antonio Michienzi (Marburg), Bianka Naser (Frankfurt), Christoph Niehaus (Marburg), Andrea Rippich (Marburg) und Christian Siegemeyer (Frankfurt).

Eingeleitet wurden beide Lehrgänge mit einer Ohr-Hand-Koordinationsübung. Nun eingestimmt auf Showdown ging es für alle Teilnehmer direkt an die Platte, um eine Runde „Chinesisch“ zu spielen, bei der jeder Spieler zunächst zwei Aufschläge retourniert und dann selber zwei Aufschläge spielt. Während die Spieler sich durch diese Spielrunde gut aufgewärmt hatten, hat Birgit sich direkt Notizen zu jedem einzelnen Spieler gemacht, um deren konkreten Übungsbedarf zu ermitteln. Die Teilnehmer wurden danach auf die beiden Trainingsräume mit je einem Trainer aufgeteilt, um dort Ein-Satz-Spiele zu spielen. Hierbei hat jeder Spieler eingeübt, was sie umsetzen sollten, und entsprechend Rückmeldung vom Trainer erhalten.

Als besonderes Highlight wurde in beiden Lehrgängen das Augenmerk auf die Körperhaltung der Spieler empfunden. Dies betraf die Beinstellung, aber auch die Haltung und der Einsatz des Oberkörpers im Spiel. Bei Spielern mit geringerer Körpergröße kamen Judomatten zum Einsatz, auf die sie sich gestellt haben, um beim Spielen etwas höher zu stehen, so dass sie beim Spielen beweglicher wurden. Dies hat sich als dermaßen erfolgreich erwiesen, dass sich einige Teilnehmer nun eine Judomatte fürs Training und für Turniereinsätze anschaffen werden. Somit zeigt sich wieder einmal, dass bereits einfache Maßnahmen eine große Wirkung haben können.

Nach einer kleinen Mittagspause wurde der zweite Teil der Lehrgänge mit einer Theorie-Einheit durch Hermann, in der den Teilnehmern Inhalte wie zum Beispiel der Umgang mit Schiedsrichter(-entscheidungen), Emotionen im Turnierspiel und Spielverhalten vermittelt wurde. Im Anschluss daran wurden die Teilnehmer wieder auf die beiden Trainingsräume verteilt.

Im A-Kader-Lehrgang haben die Teilnehmer den technischen „Feinschliff“ erhalten, der zusammen mit den übrigen Trainingsinhalten in Ein-Satz-Spielen eingeübt wurde. Da alle Teilnehmer des A-Kader-Lehrgangs zur Deutschen Meisterschaft 2017 zugelassen waren, gab es insgesamt nur geringe Leistungsunterschiede.

Im B-Kader-Lehrgang war das Leistungsniveau der Teilnehmer sehr unterschiedlich. Daher wurde viel technisches Grundlagentraining wie zum Beispiel Aufschläge und Tempo-Übungen durchgeführt. Auch hier wurden die Lehrgangsinhalte in Ein-Satz-Spielen eingeübt.

Alle Teilnehmer waren begeistert, haben von ihrem jeweiligen Lehrgang sehr viel mitgenommen und insbesondere Anregungen fürs Training am eigenen Standort erhalten. Dies ist der intensiven Vorbereitung der beiden Trainer Birgit und Hermann zu verdanken, die sich als Trainer hervorragend ergänzen. Durch die abwechslungsreiche und interaktive Trainingsgestaltung entstand zudem auch ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern. Da sich auch unter den Teilnehmern Spieler befunden haben, die an ihrem jeweiligen Standort in Trainerfunktion sind, werden die Inhalte der Kader-Lehrgänge in vielen Trainingsstunden weitergegeben werden, so dass hiervon weit mehr Spieler profitieren werden als diejenigen, die an den Lehrgängen teilgenommen haben. Beide Veranstaltungen waren somit für Spieler wie Trainer ein großer Erfolg!